Braunschweiger Propst in Ruhestand verabschiedet

Gut 21 Jahre hat Propst Reinhard Heine die Pfarrei St. Aegidien in Braunschweig geleitet. Jetzt wurde er mit 68 Jahren von seinen Ämtern im Dekanat Braunschweig und dem Bistum Hildesheim entpflichtet.

Während eines festlichen Gottesdienstes hat Generalvikar Martin Wilk Domkapitular Propst Reinhard Heine am 3. September von seinen vielfältigen Aufgaben als Propst und Pfarrer von St. Aegidien, Dechant, Regionaldechant und Domkapitular in den Ruhestand verabschiedet.

„Nicht nur auf die eine Aufgabe zu schauen, sondern immer den Blick für das Gesamte zu haben, zeichnet ihn aus“, würdigt Generalvikar Wilk Propst Heine. Heine wurde vor 39 Jahren zum Priester geweiht und hatte seit 2011 als Domkapitular auch Anteil an der Leitung des Bistums. „Er hat immer darauf hingewiesen, was die Menschen brauchen. Für diese seelsorgerische Haltung, die sein gesamtes priesterliches Leben geprägt hat, möchte ich ihm heute von Herzen danken“, sagt der Generalvikar bei der Verabschiedung Propst Heines im vollbesetzten Liebfrauenmünster St. Aegidien. Weitere Gottesdienstteilnehmer:innen aus Gemeinde, evangelischer Kirche, Stadt, Verbänden und Gremien würdigten sein Wirken und caritatives Tun.

„In den letzten Jahren haben Sie unser Gemeindeschiff sicher durch unruhige Meere geführt,“ lobt Heike Willner, stellvertretende Vorsitzende des Pastoralrates von St. Aegidien, und blickt zurück auf Herausforderungen wie Fusionen, Profanierungen und Grundstücksverkäufe, außerdem auf gelungene Projekte wie das Flüchtlingscafé oder das Frühstück für Bedürftige namens „Tischlein-Deck-Dich“. „Für die große Anzahl von Taufen und Hochzeiten sind sie im ganzen Bistum bekannt,“ ergänzt sie. „Gelobt wurden immer ihre Predigten, kurz und knackig und doch pointiert“, berichtet Willner über Stimmen aus der Gemeinde. Dirk Iwasinski, langjähriger Vertreter im Dekanatspastoralrat, blickt auf eine interessante und manchmal herausfordernde Zeit zurück. Es sei darum gegangen, welche Kirchengebäude noch Zukunft haben und wie die Zukunft der pastoralen Räume im Bistum aussehen solle. Auch der Stellenplan 2025 sei Thema gewesen, bei dem es in Zeiten von Personalmangel darum ging, wie diese pastorale Mitarbeiter, seien es beispielsweise Priester oder Gemeindereferent:innen, auf Gemeinden zu verteilen. „Die Ergebnisse ihrer Arbeit können sich sehen lassen,“ sagt Iwasinski anerkennend zum scheidenden Propst.

Auch der evangelisch-lutherische Propst Braunschweigs Lars Dedekind lobt Propst Heines Wirken: „Gemeinsam Glauben leben, das haben wir getan“, auch wenn in den vergangenen drei Jahren nicht alles aus dem ökumenischen Kalender stattfinden konnte. Braunschweigs Bürgermeisterin Annegret Ihbe dankt Propst Heine im Namen der Stadt und des Oberbürgermeisters Thorsten Kornblum für sein Wirken in die Stadtgesellschaft hinein.

Matthias Konrad, Vorstand des Caritas-Verbandes in Braunschweig, spricht vom guten regelmäßigen Austausch mit dem Propst, der nun auch aus dem Vorsitz des Caritas-Rates ausscheidet. „Gemeinsam wurden wir von der Grundhaltung `Not sehen und handeln` getragen“, fasst Konrad zusammen.

Mit einer Dankplakette wurde Propst Heine vom Malteserorden zum Ruhestand ausgezeichnet. Der Diözesanleiter Maximilian Freiherr von Boeselager überreichte diese im Namen der Malteser und dankte dem Propst damit für sein Engagement in seiner Zeit als Diözesancaritasdirektor von 1996 bis 2002 sowie seinen Einsatz für die Malteser in Braunschweig.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Münsterchor der Gemeinde, dem Chor ProDeo aus St. Christophorus und dem Kantor Kenneth Bannon. Bei bestem spätsommerlichem Wetter nahmen zahlreiche Gäste und Gemeindemitglieder im Anschluss an die Heilige Messe die Einladung zur Begegnung auf dem Spohrplatz wahr.

pkbs