Kollekte für die Hilfe in der Ukraine
Ökumenischer Aufruf an die Kirchengemeinden Niedersachsens
Evangelische und katholische Kirchen in Niedersachsen bitten in den Gottesdiensten am kommenden Sonntag, 13. März, um Kollekten für die Menschen, die wegen des Kriegs in der Ukraine auf der Flucht sind.
„Mit großer Bestürzung und Trauer verfolgen wir seit dem 24. Februar die Nachrichten, die uns aus der Ukraine erreichen. Den Preis für diesen Krieg zahlen so viele Menschen. Nicht nur Frauen und Kinder, Ältere und Bedürftige, die jetzt unverschuldet ihre Sicherheit und ihr Zuhause verlieren“, sagt Bischof Thomas Adomeit (Oldenburg) als Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen.
„Die Situation in der Ukraine und der Menschen auf der Flucht ist dramatisch. In Gedanken und im Gebet bin ich bei den Menschen, die großem Leid ausgesetzt sind. Gemeinsam sollten wir alles uns Mögliche tun, um die ukrainischen Flüchtlinge mit dem Lebensnotwendigen schnell zu unterstützen“, betont Bischof Dr. Heiner Wilmer vom Bistum Hildesheim. Die großen Hilfsorganisationen, darunter auch die der evangelischen und der katholischen Kirche, helfen den Menschen in den betroffenen Regionen in der Ukraine und den Nachbarländern mithilfe lokaler Partnerorganisationen seit Beginn des Krieges.
„Der schnellste und aktuell sinnvollste Weg, um zu helfen, ist die finanzielle Unterstützung für die professionelle Arbeit der Hilfsorganisationen. Deshalb haben wir den Zweck unserer Kollekte am kommenden Sonntag geändert und empfehlen unseren Gemeinden, mit den Kollekten die Arbeit der Hilfsorganisationen zu unterstützen“, so die leitenden Geistlichen weiter.
"Unterstützung ist auf vielen Ebenen möglich", ergänzt Propst Christian Wirz. Dazu zählt der Regionaldechant der Katholischen Kirche in der Region Hannover finanzielle Unterstützung, aber auch Zeichen der Verbundenheit mit den Menschen in der Ukraine: "In vielen Kirchengemeinden in der Region Hannover versammeln wir uns zu Friedensgebeten, auf diesem Weg können wir uns verbunden fühlen." Von solchen Signalen gehe Kraft aus.
"Die Hilfsbereitschaft, die Unterstützung in der Region Hannover ist enorm", unterstreicht Felizitas Teske, die Sprecherin des Dekanatspastoralrates, des Kirchenparlaments der Katholik*innen in der Region Hannover. Pfarrgemeinden, Kindertagesstätten, Schulen, Verbände, die Caritas sammeln Kleidung, Schlafsäcke und Hygieneartikel, kaufen Medikamente und spenden: "Dazu gehört auch die Bereitschaft, mit unseren ukrainischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, unseren Freundinnen und Freunden auf die Straße zu gehen, um uns solidarisch zu zeigen." Denn zu aller Hilfe zähle zudem das Zeichen, dass die Menschen in der Ukraine nicht vergessen sind.
Die Diakonie Katastrophenhilfe und Caritas International haben bereits ein Hilfsprogramm für die vom Ukraine-Krieg betroffenen Menschen gestartet. Die Partnerorganisationen in der Ukraine und den Nachbarländern leisten schnell und unbürokratisch Nothilfe. Zu den Soforthilfen gehören beispielsweise Nahrungsmittel, Trinkwasser oder die Bereitstellung von Notunterkünften oder die Betreuung kriegstraumatisierter Menschen durch geschulte Mitarbeitende. Die Hilfsorganisationen sind über viele Jahre im Osten der Ukraine aktiv und verfügen sowohl in der Ukraine als auch in den Nachbarländern über ein Netzwerk von erfahrenen Nothilfeorganisationen.