Michael Wüstenberg schreibt „Mutmach-Buch“ für Christinnen und Christen
Emeritierter Bischof aus Hildesheim regt dazu an, sich von der Apostelgeschichte im Neuen Testament inspirieren zu lassen
Der emeritierte Bischof Dr. Michael Wüstenberg aus Hildesheim hat ein Buch geschrieben, das Christinnen und Christen als Inspiration dienen soll. Es trägt den Titel „Kompass Urkirche“ und möchte Leserinnen und Leser anregen, sich mit der Apostelgeschichte im Neuen Testament der Bibel auseinanderzusetzen und zu schauen, wie sich diese Erzählung aus der Anfangszeit der Kirche für die Gemeindearbeit von heute und morgen fruchtbar machen lässt.
Die Gläubigen der Frühzeit sind eine Minderheit, die sich ihres Glaubens immer wieder vergewissern muss. Sie muss zeitnah auf unerwartete Fragen eingehen, ihr Miteinander gestalten und ihren Platz im Gemeinwesen finden. Vor allem muss sie ihren Glauben glaubwürdig und tragfähig leben und Zeugnis von der Liebe Christi geben. Weil viele der Fragen von heute sich vor zweitausend Jahren schon einmal stellten, lohne der Blick in die Apostelgeschichte, meint Wüstenberg (68). „Mein Buch ist ein Mutmach-Buch. Wir stehen als Christinnen und Christen heute in den Fußstapfen der Apostel. Es lohnt, sich die Methoden der Apostel anzuschauen, anzuwenden und etwas Neues zu entwickeln“, sagt der emeritierte Bischof von Aliwal (Südafrika).
Für Menschen, die sich haupt- oder ehrenamtlich in Gemeinden engagieren, stellt Wüstenbergs Buch die einschlägigen Passagen der Apostelgeschichte vor. Es bietet grundlegende Hinweise, mit biblischen Texten umzugehen und die Offenbarung als nicht abgeschlossenen, auch heute andauernden Prozess zu verstehen, der für Gegenwart und Zukunft ungeahnte Dynamiken freisetzen kann. Der Autor lässt seine umfangreiche Erfahrung in der Arbeit mit kleinen christlichen Gemeinschaften und mit Laien-Leadern in sein Werk einfließen, die er während seiner langjährigen seelsorgerischen Tätigkeit in Südafrika gemacht hat.
Wüstenberg (68) stand der südafrikanischen Diözese Aliwal von 2008 bis 2017 vor, ehe er aus gesundheitlichen Gründen aus dem Amt ausschied und nach Hildesheim zog. Bis zu seiner Weihe als Bischof war Wüstenberg Priester des Bistums Hildesheim. Am 5. Juni 1982 wurde er vom damaligen Bischof Heinrich Maria Janssen in Hildesheim zum Priester geweiht. Er wirkte als Kaplan in Uelzen sowie in Bremen-Nord. Von 1987 bis zu seiner Freistellung im Jahre 1992 war er Pastor in der Bremer Gemeinde St. Peter und Paul. Im Jahre 1992 ging er nach Südafrika und promovierte 2001 im Fernstudium in Missionswissenschaften an der Südafrikanischen UNISA-Universität. Zwischen 2001 und 2003 war Wüstenberg Generalvikar in Aliwal, anschließend lehrte er Theologie in Pretoria.
Das Buch „Kompass Urkirche. Überraschendes aus der Apostelgeschichte für christliche Gemeinden heute“ hat 216 Seiten und ist im Schwabenverlag erschienen. Es kostet 29 Euro. Der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ hat ein Vorwort zu dem Buch geschrieben.