Sonntag der Weltmission
Bei der Kollekte vom Wochenende 26.10., 27.10. sammeln wir für den Weltmissionssonntag. In allen katholischen Gemeinden der Welt wird heute eine Kollekte für die Ärmsten gehalten. Damit ist der Sonntag der Weltmission die größte Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit. Unsere Hilfe und Solidarität, die über Missio weitergeleitet wird, ist dringend nötig: Fast die Hälfte der weltweit rund 2500 Diözesen der katholischen Kirche befinden sich in den ärmeren Ländern der Welt.
Das Aktionsplakat mit dem Leitwort “Meine Hoffnung, sie gilt dir!” aus Psalm 39 zeigt Helen Hakena, die katholische Präsidentin der „Catholic Women‘s Association of the Catholic Diocese of Bougainville“ am Strand vor ihrem Haus in Bougainville Papua-Neuguinea. Die toten Bäume zeugen davon, dass hier einmal festes Land war. Sie steht auf dem Grundstück des Hauses ihres Sohnes, das schon vom Meer verschlungen wurde. Die Bewohner fühlen sich durch den Anstieg des Meeresspiegels und den Klimawandel massiv bedroht. Anbauzeiten werden immer unberechenbarer, Ernteausfälle durch zu viel Regen oder zu große Trockenheit. Die Ernährungsunsicherheit wächst.
Hakena ist eine der bekanntesten Frauenaktivistinnen und Friedensstifterinnen in Ozeanien. Sie entstammt aus einer der matrilinearen Volksgruppen in Bougainville (PNG). Sie ist zudem die Clanführerin ihrer Volksgruppe. Nachdem in der Region Bougainville jahrelang Bürgerkrieg geherrscht hatte, spielte sie im Friedensprozess zusammen mit weiteren kirchlich organisierten Frauen eine bedeutende Rolle. Der auf ihrem Kleid abgebildete Paradiesvogel ist das Wappentier Papua-Neuguineas.
Der Klagepsalm, dem das biblische Leitwort entnommen ist, schlägt eine Brücke von der herausfordernden Lebenssituation der Menschen und besonders Frauen in der Beispielregion zu denjenigen, an die sich die Aktion zum Weltmissionssonntag in Deutschland wendet.
Der Psalm erinnert daran, dass das Leben kostbar ist und wir unsere Zeit klug nutzen sollen. Er thematisiert die existentielle Unzulänglichkeit des Menschen, gefangen zwischen Wollen und Tun. Zugleich drückt er die Hoffnung aus, dass aus der Verzweiflung Verwandlung werde, weil Gott in der Verzweiflung gegenwärtig ist. Gott, der unser Schreien hört und uns den Weg mit dieser Schöpfung in ihrer ganzen Zerbrechlichkeit zeigt.
https://www.missio.com/aktuelles/sonntag-der-weltmission?quot;=